Die Marx-Brothers waren eine US-amerikanische Komikergruppe, die durch Filme sowie Radioshows und Theaterauftritte mit musikalischen Einlagen bekannt wurde .
Sie entstammten einer Familie, die in der Upper East Side von New York City lebte. In einem kleinen Stadtteil, der zwischen dem irisch-deutschen und dem italienischen Viertel lag. Die Mutter, Minnie Schönberg, war aus Dornum in Ostfriesland eingewandert, der Vater Simon Marx aus dem Elsass.
Die Marx-Brothers waren:
* Chico (Leonard Marx, 22. März 1887 – 11. Oktober 1961)
* Harpo (Adolph Arthur Marx, 23. November 1888 – 28. September 1964)
* Groucho (Julius Henry Marx, 2. Oktober 1890 – 19. August 1977)
* Gummo (Milton Marx, 23. Oktober 1892 – 21. April 1977)
* Zeppo (Herbert Marx, 25. Februar 1901 – 30. November 1979)
Der harte Kern der Truppe bestand aus dem Zyniker Groucho mit Brille, Schnurrbart und Zigarre, dem Italiener (und Pianisten) Chico mit dem spitzen Hut sowie dem stummen, verschmitzt lächelnden und hellrot gelockten Harfenisten Harpo, der unter seinem Mantel allerlei seltsame Gegenstände verborgen hatte, neben seiner Hupe unter anderem auch brennende Kerzen.
In den ersten Filmen spielte auch Zeppo mit, im Vergleich zu den anderen Dreien aber als Normalbürger ohne großen Wiedererkennungswert. Meistens war er jedoch hinter den Kulissen tätig, wie Gummo, der sich bereits in den 20er Jahren von der Bühne zurückgezogen hatte.
Die Karriere der Marx-Brothers begann bereits in jungen Jahren zu Anfang des Jahrhunderts in Variete-Shows, mit denen der Onkel mütterlicherseits, Al Shean, erfolgreich war. Auch die Mutter (Minnie Schönberg) und deren Schwester waren gelegentlich zusammen mit ihren Söhnen auf der Bühne aktiv. Von Musik und Gesang mit komischen Überleitungen verlagerte sich der Schwerpunkt jedoch bald zu Komik mit musikalischen Einlagen.
Die verschiedenen Rollen als Komiker und Musiker kristallisierten sich verhältnismäßig früh heraus. Während Chico den Stereotyp des ständig den Frauen nachstellenden Dummkopfs mit italienischem Akzent entwickelte, hat Groucho seinen deutschen Akzent während des WW1 mangels Popularität abgelegt, genauso wie Harpo seinen Namen Adolph durch Arthur ersetzte. Harpo allerdings blieb auf der Bühne stumms, da er die größten Erfolge damit hatte.
Aus einem Klassenzimmer-Sketch, in dem Groucho Marx als Pauker seine Brüder zu unterrichten versuchte, entstanden in den 20er Jahren die Comedy-Shows „I’ll Say She Is“ und „The Cocoanuts“, die sowohl am Broadway als auch im fernen England erfolgreich waren.
Unterstütung erfuhren die Brüder vom Autor George Simon Kaufman sowie dem Komponisten Irving Berlin. Gelegentlich wird auch die Schauspielerin Margaret Dumont scherzhaft als fünfter Marx Brother bezeichnet, da sie in vielen Filmen als reiche Witwe auftrat, die von Groucho wegen ihres Reichtums sowohl hofiert als auch verhöhnt wird.
Die Marx Brothers spielten die Schlüsselszenen aus ihren bekanntesten Filmen auch im Theater auf.
Zwischen 1932 und 1933 entwickelten sie insgesamt 26 Folgen der Marx-Brothers Radioshow (Flywheel, Shyster & Flywheel), in der Groucho den Winkeladvokaten Waldorf T. Flywheel spielte und Chico seinen Gehilfen Emmanuel Ravelli. Die ersten Folgen hießen noch Beagle, Shyster & Beagle ausgestrahlt, bis der Titel aufgrund einer Klageandrohung durch einen New Yorker Rechtsanwalt namens Beagle geändert wurde.
Obwohl die Marxens mit dem neu aufkommenden Tonfilm bekannt wurden, blieb Harpo in seiner Rolle stumm. Seine Autobiographie hat er jedoch mit „Harpo spricht“ betitelt.
Nach 1945 zogen sich die Brüder ins Rentnerleben zurück. Bis auf Groucho, der weiterhin im Fernsehen erfolgreich war. Mit seiner TV- und Radioshow „You Bet Your Life“ wurde er in den USA zu einem der bekanntesten Showmaster der 50er Jahre. Zuerst wurden die Sendungen noch live ausgestrahlt. Da aber Grouchos ungezügelter Witz den Verantwortlichen Unbehagen bereitete wurde die Sendung päter dann zuerst aufgezeichnet. Er trat bis ins hohe Alter vor Publikum auf, insgesamt über 70 Jahre lang.